- 6561 - 1341. März 23. Neisse (act. et dat. in dote parochiali ecclesie s. Jacobi apud Nysam). X kal. Aprilis. Vor dem kaiserl. Notar u. Kleriker der Bresl. Diözese Johann, Sohn des Gunther v. Neisse, u. den unten gen. Zeugen erscheinen zur Beilegung einer Streitsache Tylo, Meister oder Propst des Hospitals der Neisser Kreuzherren, einerseits, u. Heinrich gen. v. Colmas u. Hanco gen. v. Stachaw als bevollmächtigte Prokuratoren der Mechthild. Witwe des Boreslaus v. Stachaw, sowie die Brüder Nicolaus gen. Cuius und Sidilmann, Konventualen v. Heynrichow (Heinrichau), die sich vor dem gleichfalls anwesenden Scholastikus u. Bresl. Offizial Apeczco verpflichten in der in Frage stehenden Vergleichsangelegenheit die urkundliche Genehmigung des Abtes u. Konvents ihres Klosters in Heinrichau innerhalb der nächsten 8 Tage beizubringen u. diese dem obengen. Notar vorzulegen, andererseits. Br. Tylo erklärt zugleich namens des Neisser Kreuzherrenhospitals, daß er mit Erlaubnis des Bischofs Nanker v. Breslau, wie dies auch Johann, Archidiakon v. Glogau, Prokurator des bischöfl. Hofes zu Neisse, versicherte, zur Einigung bereit sei, u. ebenso erklärten auch Heinr. Colmas, Hanco gen. Stachaw u. die Brüder Nikolaus u. Sidilmann namens der oben Genannten, sich über den halben Wasserlauf oberhalb der ehemaligen Vogtsmühle zu Neisse bei der Pfarrkirche (super meatu seu transitu medietatis aque sine fluvii decurrentis supra molendinum . .), sowie über alle anderen Streitigkeiten, die durch dieses Gewässer (aqua seu fluvium) entstanden sind oder entstehen könnten, freundschaftlich einigen zu wollen. Die Parteien einigen sich auf die Bresl. Domherren Nik. v. Bancz, Heinr. v. Drogus u. Ticzko v. Panowicz, die (nicht gen.) Neisser Ratmannen u. den Neisser Bürger Heynmann gen. Kophman als Schiedsrichter in dieser Angelegenheit, denen sie Vollmacht erteilen, unter Hinzuziehung von Müllern u. anderen Leuten, die Kenntnis dieses Wassers u. seines Durchganges (transitus) besitzen u. auch die Kunst, dieses Wasser zu messen, verstehen, alle in Frage stehenden Streitfragen durch ihren Schiedsspruch zu entscheiden [Vgl. dazu weiter unten den Schiedsspruch vom 31. Mai 1341]. Zugleich versprechen sie, gegen diesen verbindlichen Schiedsspruch nicht zu appellieren, noch ein Privileg dagegen sich zu verschaffen bzw. ein schon vorhandenes dagegen zu benutzen. Die den Schiedsspruch nicht voll befolgende Partei soll der Exkommunikation verfallen und 3 Vierdung Gold Strafe zahlen, von denen 1 Vierdung dem derzeitigen Bresl. Bischof, der zweite den Neisser Ratmannen u. der dritte der den Schiedsspruch beachtenden Partei zufallen soll, u. diese Strafe soll erhoben werden, so oft eine der Parteien gegen den erfolgten Spruch verstößt. Z.: Apeczko, Scholastikus u. Bresl. Offizial, Johann, Archidiakon v. Glogau, die Neisser Vikare Peter v. Brega (Brieg) u. Konrad v. Misna (Meißen), Presbyter, die Magister Laurencius v. Calow u. Conrad v. Lamberg [Verschrieben für Lemberg: Konr. v. Löwenberg schon in Reg. 6087 als Bresl. Konsistorialadvokat] (Löwenberg), Bresl. Konsistorialadvokaten. Bresl. Stadtarch., Hs Klose 112, fol. 66a. Abschrift des 15. Jahrh. von dem laut Unterschrift durch den kaiserl. Notar u. Bresl. Kleriker Johann, Sohn des weil. Günther v. Neisse, ausgefertigten, heute anscheinend nicht mehr vorhandenen Original-Notariatsinstrument. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |